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Denkmuster/Glaubenssätze: Die Überwindung von schädlichen Denkmustern

Denkmuster und Glaubenssätze: die Überwindung von schädlichen Denkmustern

Für den Menschen ist es fast unmöglich, an nichts zu denken. Die täglichen Ereignisse drängen uns einen Gedanken nach dem anderen auf, aus denen sich mit der Zeit unweigerlich ganz persönliche Überzeugungen entwickeln. Diese Überzeugungen wirken sich auf unser künftiges Handeln aus und nehmen sogar Einfluss auf unsere Wahrnehmung.

Bestimmte Denkmuster sind die Ursache für so manchen Kommentar wie: "Das habe ich doch gleich geahnt!" Wer nicht gerade von Natur aus positiv denkt, wird im Laufe seines Lebens so manches negative Denkmuster entwickeln, das ihm immer wieder Scherereien bereiten wird, ohne dass er die tatsächliche Ursache dafür wirklich bemerkt.

Wer sich beispielsweise immer wieder und über lange Zeit hinweg einredet, er sei ein Pechvogel, dem wird das Glück - wenn überhaupt - nur selten hold sein. Diese Glaubenssätze regieren den Betreffenden in einer fast schon selbstzerstörerischen Weise. Doch Fakt ist in solchen Fällen: Nicht der Leidende zieht das Unglück magisch an, sondern weil er sich für einen Pechvogel hält, begibt er sich unbewusst immer wieder in schädliche Situationen, eben weil es sich ja für einen Pechvogel so gehört. Haben sich diese Denkmuster und Glaubenssätze erst einmal festgesetzt, ist es gar nicht so einfach, sie wieder loszuwerden. Dennoch gibt es Methoden, sie erfolgreich zu bekämpfen.

Erkennen von schädlichen Denkmustern

Denkmuster/Glaubenssätze: Die Überwindung von schädlichen Denkmustern Der erste Schritt, der getan werden muss, besteht in dem Erkennen dieser negativen Affirmationen und dem anschließenden Hinterfragen derselben. Sagen Sie ihnen förmlich den Kampf an! Wenn Sie glauben, ein Pechvogel zu sein, drehen Sie einfach mal den Spieß um und betrachten Sie mal die Dinge von einer anderen Warte. Was haben Ihnen diese vermeintlichen Pechsträhnen an Positivem gegeben? Haben Sie möglicherweise Lehren daraus gezogen, die Sie in ähnlichen Situationen anwenden können? Sie werden dann irgendwann merken, dass diese scheinbaren Rückschläge in Wirklichkeit Lektionen waren, die Ihnen etwas Gutes und Brauchbares eingebracht haben. Denken Sie intensiv darüber nach, und Sie werden bemerken, dass der "Pechvogel" bereits im Schwinden begriffen ist.

Nun beobachten Sie Ihre Lebensweise. Welche Elemente in Ihrem Leben verbinden Sie mit Ihren Glaubenssätzen? Sobald Sie sich einem negativ wirkenden Ereignis nähern und dabei sind, wie üblich zu handeln, halten Sie kurz inne und denken Sie einmal nach, welche mögliche Handlung von Ihrem bisherigen Denkmuster geprägt wäre. Um beim Beispiel "Pechvogel" zu bleiben: Fragen Sie sich, wie der Pechvogel gehandelt hätte und handeln Sie bewusst entgegengesetzt! Auf diese Weise werden Sie stets um die bisher üblichen Fettnäpfchen herumkommen.

Ersetzen und verankern neuer Denkmuster

Nun ist es Zeit, die alte Affirmation gegen eine neue zu ersetzen und sie im Gehirn fest zu verankern. In unserem Beispiel könnte das lauten: "Ich bin ein Glückspilz." Sagen Sie sich (auf Ihre persönliche Situation zugeschnitten) diese Affirmation immer wieder und lächeln Sie dabei. Insbesondere kurz vor dem Schlafengehen ist das besonders effektiv, da diese Affirmation auch im Traum verarbeitet wird und auf unser Bewusstsein einwirkt. Wenn Sie diese Übung eisern einhalten, werden Sie durch das neue Denkmuster ganz automatisch in entsprechende positive Situationen geführt.

Das Ganze nennt sich im Übrigen Self-fullfilling Prophecy (engl.: sich selbst erfüllende Prophezeiung). Dabei wird unser Gehirn darauf konditioniert, sich auf immer wiederkehrende Gedanken zu konzentrieren und unsere Handlungen danach auszurichten. Sprich: Eine Floskel bzw. eine Prophezeiung wird so lange wiederholt, bis sie allein dadurch wahr wird. In unserem Beispiel könnte das so aussehen: Jemand, der seit längerer Zeit schon durch hohe Ausgaben relativ pleite ist, bekommt nun noch eine Rechnung, die ihm den Rest gibt. "Ich bin vielleicht ein Pechvogel", wird er sich immer wieder sagen. Dann bekommt er den Ratschlag, sich etwas Geld dazuzuverdienen. Nun wird unser autonomer Pechvogel keineswegs einen Nebenjob anfangen, denn das könnte ja funktionieren. Lieber wird er in ein Spielcasino gehen und dort sein letztes Geld verspielen. Anschließend kann er sich dann selbst die Bestätigung immer und immer wieder vorsingen: "Ich habe es doch gesagt: Ich bin nun mal ein Pechvogel!"

Und gerade diese verhängnisvolle Technik funktioniert auch umgekehrt - man muss nur die richtigen Affirmationen wählen, um sich damit auf Gleise umzuleiten, die zum Glück führen. Allerdings sollten diese Statements gut bedacht werden, denn in unserem Unterbewusstsein gibt es auch ein paar Stolpersteine.

Kardinalfehler

So sollte in einer Affirmation das Wort "nicht" oder "kein" tunlichst vermieden werden. Unser Hirn reagiert auf diese Negationen nicht so gut, sondern reduziert einen Satz oft auf das Notwendigste. Eine falsche Affirmation wäre daher: "Ich bin kein Pechvogel." Hier würden wahrscheinlich nur die beiden Worte "Ich Pechvogel" verarbeitet, was keine Änderung bewirken und dem Betreffenden nur eine weitere Bestätigung der Stimmigkeit seiner verqueren Denkweise einbringen würde. Stattdessen sollte das unglückselige Wort gar nicht erst in dem neuen Glaubenssatz auftauchen. Die richtige Wortwahl wäre daher ausschließlich: "Ich bin ein Glückspilz." Hier kann das Gehirn reduzieren, wie es will - es bleibt bei einem positiven Satz. Wichtig ist, wie hieraus ersichtlich wird, dass man sich ausschließlich auf das konzentriert, was man will, und nicht auf das, was man nicht will. Denn dies ist der Kardinalfehler, den die meisten Menschen leider begehen.

Eine weitere Falle ist das Wort "besser". Was erwartet ein Mensch, der in einer schlimmen Lage etwas Besseres wünscht? Wir dürfen nicht vergessen, dass das Wort "besser" eine Steigerung des Wortes "gut" ist. Benutzen wir das Wort "besser", so suggerieren wir uns selbst damit, dass es uns eigentlich schon gut geht, und der augenblickliche Zustand wird gesteigert. Ein Kranker sollte sich daher niemals wirklich wünschen, dass es ihm besser geht, denn das könnte sein Leiden noch verschlimmern. Nein, er sollte sich wünschen, dass es ihm gut geht! Das Wort "besser" innerhalb einer Affirmation kann nur den derzeitigen Status erweitern.

Natürlich hat das Prinzip keineswegs etwas Esoterisches oder Magisches. Es sind einfache Befehle, die wir uns selbst geben. Diese veranlassen uns dazu, das Richtige zu tun und setzen zusätzlich Endorphine (so genannte Glückshormone) frei, mit deren Hilfe wir die dazu notwendige Zuversicht finden. Der notorisch Depressive dagegen wird immer eine Möglichkeit finden, seine Qualen aufrecht zu erhalten.

NLP (neuro-linguistische Programmierung)

Wer dazu ausführlichere Informationen haben möchte, sollte sich einmal mit NLP (neuro-linguistischem Programmieren) befassen. Dabei handelt es sich um eine psychologische Rhetorik, die sich mit eben diesen gefährlichen Denkmustern und Glaubenssätzen sowie deren Bekämpfung befasst.

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Bildquelle(n): ”Gefangen im Ich”, © Gerd Altmann / pixelio.de,